Eine Reise durch Bergdorfhügelketten und auf den Spuren der alten Völker
Die Maremma ist eingegrenzt durch mehrere Bergdorfhügelketten. Den Norden begrenzen die Dörfer Montemassi, Roccadederighi, Sassofortino, Roccastrada und Sticciano bis hin nach Montepescali und runter nach Grosseto. Auf der anderen Seite des Tals reihen sich die charmanten Dörfer Buriano, Vetulonia, Caldana, Ravi und Gavorrano aneinander bis nach unten zum Golf von Follonica. Inmitten der Maremma liegt Giuncarico, von wo aus man einen herrlichen Blick in Richtung Castiglione della Pescaia genießt.
Toskanische Bergdörfer erkunden
Wenn man sich einen Tag lang einfach mal treiben lassen möchte, ist eine Tour durch die toskanischen Bergdörfer genau das Richtige. Die Maremma, eingerahmt von malerischen Hügeln und tief verwurzelter Geschichte, lädt dazu ein, die Landschaft auf eigene Faust zu erkunden. Unsere Reise begann in Buriano, einem kleinen, verträumten Dorf, und führte uns weiter über die sanften Hügel der Toskana. Von Vetulonia hinunter ins Tal, folgten wir der schmalen, kurvenreichen Strecke von Caldana über Ravi bis nach Gavorrano. Es gibt keine festen Pläne auf dieser Tour – man lässt sich einfach treiben, genießt die malerischen Aussichten und entdeckt in jedem Dorf faszinierende Eigenheiten.
Auf den Spuren der Etrusker und Römer
Die Vorstellung, dass diese Gegend einst vom riesigen Lago Prile geprägt war, einem Gewässer, der sich von der Ebene der Maremma bis hin zum Meer erstreckte, ist beeindruckend. Die Bergdörfer, die heute hoch auf den Hügeln thronen, waren damals wie Spitzen von „Eisbergen“, die aus dem Wasser ragten. Heute sind sie von fruchtbaren Tälern umgeben und erzählen eine lange Geschichte. Das Wasser ist längst verschwunden, doch während man durch die Täler und Hügel reist, wird deutlich, wie das Leben hier einst ausgesehen haben muss. Etrusker und Römer hinterlassen Schätze in dieser so geschichtsträchtigen Region.
Das Besondere an dieser Tour ist das Gefühl der Freiheit – man folgt den kurvigen Straßen, die sich wie Bänder durch die Hügel ziehen, und wird immer wieder mit traumhaften Aussichten belohnt. Jedes Dorf erzählt seine eigene Geschichte – sei es durch kleine Bars, historische Gebäude oder die Relikte des einstigen Bergbaus, der diese Region tief geprägt hat. Unsere letzte Station endet mit dem geschichtsträchtigen und bedeutendsten Dorf der Gemeinde: Gavorrano. Als wir in das Dorf hineinfuhren, war die bewegte Vergangenheit spürbar. Einst ein bedeutendes Industriezentrum, wirkt Gavorrano heute ruhig und verträumt, doch die Erinnerungen an den Bergbau leben im „Parco Minerario“ und dem „Parco delle Rocce“ weiter.
Nach der Führung im Museumsbergwerk sollte man sich auch Zeit nehmen, die Gegenwart Gavorranos im „Felstheater“ zu genießen. Dieses außergewöhnliche Theater, eingebettet in die Felsen, verbindet Kunst, Kultur und Natur zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die engen, gewundenen Gassen des Dorfes laden dazu ein, in die Vergangenheit einzutauchen, während der Ausblick auf den Golf von Follonica das Auge verwöhnt.
In Gavorrano wird die Vergangenheit als Bergarbeitergemeinde besonders lebendig. Nur wenige Minuten außerhalb des Ortskerns, entlang der Via Matteotti, erreicht man das Museumsbergwerk, das als Teil des Felsenparks dient. In einem alten Stollen tauchen Besucher tief in die Geschichte des Pyritabbaus ein, der Gavorrano zu einem der bedeutendsten Bergbauzentren Europas machte. Bei einer Führung werden die Arbeitsschritte von Probebohrungen bis zum Abtransport des Rohmaterials genau erklärt, und man erfährt, wie wichtig das sogenannte „Katzengold“ – Pyrit – für die Herstellung von Eisen und Schwefelsäure war.
Gavorrano ist eine Entdeckung wert
Gavorrano ist ein Ort, der die perfekte Balance zwischen seinem historischen Erbe und der ruhigen, toskanischen Gegenwart findet. Die Fahrt durch die Hügel, das Erkunden der Dörfer und die Entdeckungen am Wegesrand machen diese Tour zu einem einzigartigen Erlebnis. Am Ende unserer Reise bleibt das Gefühl, nicht nur die Schönheit der Toskana gesehen, sondern auch einen Blick in ihre tief verwurzelte Geschichte geworfen zu haben. Egal, ob man durch die Bergdörfer fährt oder sich in einem der malerischen Orte verliert – diese Tour hinterlässt bleibende Eindrücke von einer faszinierenden Region.