Unser Kurztrip in die Toskana mit unseren beiden Hunden in die Ferien - Ein Beitrag von Elisabeth Albescu.
Es war noch nie so einfach, Unterkünfte in ganz Europa zu finden, bei denen unsere Vierbeiner mitdürfen. Trotzdem solltet ihr auf ein paar Dinge achten!
Wie weit wollen/können wir fahren? Das ist abhängig von den Autofahrerqualitäten eures Hundes... bei Hunden denen schlecht wird, könnte ihr schon vorher ausprobieren, ob es mit Reisetabletten besser geht. Außerdem solltet ihr dann ein Ziel wählen, das nicht so weit weg ist oder in zwei Etappen fahren.
Soll es ein Hotel sein oder lieber ein Ferienhaus oder ein Campingplatz? Wenn euer Vierbeiner sowohl gegenüber Menschen als Hundekumpeln freundlich und wohlgesonnen ist, bietet sich eine Unterkunft an, in der er Freunde treffen kann und ihr auch. Bei Hunden die lieber ihre Ruhe wollen und eher ängstlich sind, ist eine Ferienwohnung oder -haus, vielleicht sogar mit eingezäuntem Garten einfacher. Dort kommen sie leichter zur Ruhe und fühlen sich schnell heimisch.
Wo soll die Unterkunft liegen? Überlegt euch, was ihr im Urlaub mit dem Hund vorhabt. Wenn ihr gerne Wandern geht, dann ab in die Berge. Am Meer relaxen ist dann eher was für die Vor- oder Nachsaison, sonst wird es unseren Vierbeiner schnell zu warm. Sightseeing in Städten sind einfacher, wenn der Hund auch mal ein paar Stunden im Zimmer oder Auto bleiben kann. Denn selbst wenn es inzwischen häufig erlaubt ist, Hunde mitzunehmen, es ist doch ein rechter Stress.
Nach dem letzten Patienten habe ich dann mein Auto ausgeräumt und neu eingeräumt. Mengen an Körbchen, Decken, Futter, Schüsseln und Leinen füllten den Kofferraum sehr schnell und unsere Taschen wurden noch so dazwischen gequetscht. An was man da alles denken muss...morgens um 4 Uhr gings los. Meine Autofahrprofis lagen eingerollt auf dem Rücksitz und pennten bis zum ersten Stopp in Italien an einer Raststätte. Was für eine nette Überraschung, dort gab es eine kleine eingezäunte Hundewiese mit frischem Wasser. Lotte und Berta erkundeten sämtliche Spuren, machten ihr Geschäft und waren danach so müde, dass wir die zweite Hälfte der Strecke durchfahren konnten. Endlich angekommen haben wir zuerst alles ins Haus getragen, ach was sage ich, nicht ins Haus sondern in unseren Palazzo. Aber davon nachher mehr. Zuerst wurden natürlich die Hundebetten vorbereitet, Decken über die Couch geworfen und das Bett vorsichtshalber mit der eigenen Bettwäsche überzogen. Als wir die Hunde dann reingeholt haben, war die Aufregung nur halb so groß, denn ein Teil im Haus roch ja schon nach zuhause!
Packliste
- Hundebetten und Decken
- Decken für Couch und andere zu schützende Möbel
- Eigene Bettwäsche
- Hundehandtücher
- Hundenäpfe
- Hundefutter
- Verschieden lange Leinen
- Leckerchen
- Puh – Beutel
- Notfallmedikamente (Magen-Darm, Übelkeit, Schmerzen, Desinfektion)
- Lieblingsspiely
Am ersten Tag haben wir noch ziemlich wenig unternommen, wir mussten alle erstmal ankommen. Der Garten und das Dorf wurden erkundet und wir haben alle viel geruht ;-) Die nächsten Tag sind wir nach einem gemütlichen italienischen Frühstück immer an den Strand gefahren. Es gibt in jedem Strandabschnitt auch einen Hundestrand – Bau Beach, aber das spielt im Oktober keine Rolle mehr. Jetzt dürfen Hunde überall mit und die Italiener waren durchweg freundlich zu unseren „wilden“ Hunden. Nach kurzer Überwindung habe ich meinen Beiden vertraut, die Gegend einmal kurz abgecheckt und die Leinen abgemacht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wieviel Spaß Berta und vor allem Lotte hatten den Strand entlangzuschießen!!! Berta hat viel im Wasser geplanscht und Lotte ist sogar geschwommen. Zwischendrin haben wir sie wieder an die Leine genommen, zu uns auf die Decke zum runterfahren und Wasser trinken.
Hündische Strandregeln
- Lasst eure Hunde nur laufen, wenn nicht zu viele Menschen am Strand liegen
- Gegenseitige Rücksicht ist wichtig, vor allem auch gegenüber anderen Hundebesitzern
- Eigentlich klar, aber trotzdem immer wieder anders erlebt: wenn euch ein Hund an der Leine entgegenkommt, leint euren Hund bitte auch an
- Trinkwasser nicht vergessen
- Aufpassen, Meerwasser trinken macht Durchfall
- Sonnenschirm oder Strandmuschel bei Hitze nicht vergessen
Wenn wir dann am frühen Nachmittag heimgekommen sind, hatten wir quasi Hundefrei. Die beiden Ladies haben sich mit einem Kauteil in ihren Korb verzogen und waren sooo müde, dass wir die nächsten Stunden nichts mehr von ihnen gehört oder gesehen haben. Zeit für uns, ein Besuch am Markt oder einen Drink in der Dorfbar. Gegen Abend waren wir meist noch eine kleine Gassirunde zum Park im Dorf, Abendessen und ein Schläfchen im Garten, bevor die Körbchen riefen. Wir waren wirklich begeistert, wie entspannt unsere zwei Wilden waren und wie sehr sie sich schon nach einem Tag zuhause gefühlt haben.
Noch ein paar Urlaubstipps
- Lasst den Hunden ein bis zwei Tage zum eingewöhnen und „einheimeln“, umso entspannter werden sie sein
- Die Länge der Spaziergänge mit eurem Vierbeiner sollte langsam gesteigert werden, so verhindert ihr einen Muskelkater, Gelenküberlastungen und Adrenalinflashes
- Nach der Bewegung unbedingt die Hunde zur Ruhe „zwingen“, nicht weil ihr mal Zeit habt 24 Stunden dauerbespassen
Für uns steht fest: Gerne wieder und gerne wieder genauso! Liebe Sarah Mergen, dein Palazzo ist wunderschön, wir und unsere Hunde haben uns so richtig zuhause gefühlt.
Wir haben oft darauf verzichtet Essen zu gehen, weil wir lieber in der schönen Küche gekocht haben. Der Palazzo liegt in dem kleinen Bergdorf Giuncarico und man fühlt sich, als wäre die Zeit still gestanden. Alte Häuser, kleine Gassen, italienischer Charme wo man hinschaut, zwei kleine Bars der Einheimischen, wo wir uns sofort wohl gefühlt haben und ein Kramerladen. Der Palazzo hat einen kleinen eingezäunten Garten mit Terrasse, Liegestühlen und einer Hängematte.
Die große Wohnung ist so liebevoll mit vielen Details eingerichtet, dass wir wirklich sehr ungern wieder gefahren sind. Warnung: Wir kommen wieder!